Klimagipfel Katowice 2018: Wir widmen diesen Beitrag Greta Thunberg

Eigentlich wollten wir hier über die Resultate des Klimagipfels in Katowice 2018 berichten und als SolarGaps-Team unsere Meinung dazu mitteilen. Doch nur eine Person fiel in Katowice durch die richtigen Worte und durch einen ehrlichen, mutigen Kampf gegen den Klimawandel auf. Daher  widmen wir unseren Blog-Beitrag der 15jährigen Greta Thunberg aus Schweden, die im Plenarsaal einen ergreifenden Appell an die Mächtigen der Welt richtete.

Gemeinsam mit ihrem Vater, dem Schauspieler Svante Thunberg, reiste sie umweltgerecht  im Elektroauto zum Klimagipfel, weil sie nicht mehr klimaschädlich fliegen will. Das junge, willensstarke Mädchen machte über facebook auch ihre Erkrankung bekannt: sie leidet am Asperger Syndrom.

HIER IHRE REDE IM PLEANARSAAL vor den politisch Mächtigen dieser Welt, die sich wieder nicht auf wirklich etwas Relevantes im Kampf gegen den Klimawandel einigen konnten: https://www.youtube.com/watch?v=VFkQSGyeCWg

„Mein Name ist Greta Thunberg. Ich bin 15 Jahre alt und komme aus Schweden. Ich spreche im Namen der Initiative „Clinmate justice now“. Viel behaupten, Schweden sei nur ein kleines Land und es käme nicht darauf an, was wir tun. Aber ich habe gelernt, dass du niemals zu klein bist, um eine Veränderung herbeizuführen. Wenn einige Kinder internationale Aufmerksamkeit erhalten, nur weil sie die Schule schwänzen, stellen Sie sich vor, was wir gemeinsam schaffen können, wenn wir es nur wollen. Aber um das zu tun, müssen wir ganz deutlich werden, egal, wie unangenehm das ist. Ihr sprecht von grünem, unaufhörlichen Wirtschaftswachstum, weil Ihr Angst davor habt, euch unbeliebt zu machen. Ihr redet nur davon, wie ihr immer so weitermachen wollt, mit den gleichen schlechten Ideen, die uns erst in diese Krise gebracht haben. Obwohl es die einzige vernünftige Entscheidung wäre, die Notbremse zu ziehen. Ihr seid aber nicht einmal erwachsen genug, die Wahrheit auszusprechen. Auch diese Last übergebt Ihr euren Kindern. Mir ist es egal, ob ich beliebt bin. Ich will Gerechtigkeit in der Klimafrage und einen Planeten, auf dem wir leben können.

Unsere Umwelt wird geopfert, damit reiche Menschen in Ländern wie meinem in Luxus leben können und unsere Zivilisation wird dafür geopfert, dass ein paar nur wenige Menschen weiterhin enorm viel Geld verdienen können.

 

Es ist das Leid vieler Menschen, das für den Luxus weniger Menschen bezahlt. Ihr behauptet, eure Kinder zu lieben. Trotzdem raubt ihr ihnen vor ihren eigenen Augen die Zukunft. Solange Ihr euch nicht darauf konzentriert, was getan werden muss, sondern nur darauf, was politisch möglich ist, gibt es keine Hoffnung. Wir sind nicht hier, um die Spitzenpolitiker dieser Welt anzubetteln. Ihr habt uns in der Vergangenheit ignoriert und werdet das auch in der Zukunft tun. Uns gehen die Entschuldigungen aus, genauso wie die Zeit. Wir sind hier, um euch wissen zu lassen, dass es Veränderungen geben wird. Egal, ob es euch nun gefällt oder nicht. Die echte Macht liegt bei den Menschen. Danke.“

Schon im Hitzesommer 2018 machte die 15jährige Schwedin Schlagzeilen.

Sie rief die  Initiative „Fridays for the future“ ins Leben und forderte zum Freitag-Schulstreik auf, um im Kampf gegen den Klimawandel zu demonstrieren und gegen die Untätigkeit der Politik zu protestieren. Bald folgten mehr als 30.000 Schulkinder Ihrem Aufruf, der selbst in Australien Gehör fand. Der australische Premierminister Scott Morrison fand das albern und forderte per Twitter zu „mehr lernen“ auf. Greta indes teilte mit, das sie seiner Forderung nicht Folge leisten kann.

„Wir Kinder tun oft nicht das, was ihr Erwachsenen von uns verlangt. Aber wir ahmen euch nach. Und weil ihr Erwachsenen euch nicht für meine Zukunft interessiert, werde ich eure Regeln nicht beachten.“

 

Ihre Klimaschutzaktionen bewertet sie als wichtiger, als in die Schule zu gehen. Andere Schüler forderte sie aber nicht direkt zum Streik auf, jede und jeder solle das für sich selbst entscheiden. Allerdings zweifelte sie den Sinn an, in der Schule für eine Zukunft zu lernen, die so schon bald nicht mehr existiere. Daher ist der Streik für sie wichtiger als die Schule.

https://www.youtube.com/watch?v=R6s8YgRH5T0

 

In einem Interview mit dem „Time Magazine“, das sie zum einflussreichsten Teenager 2018 wählte, erklärte sie vor dem Klimagipfel in Katowice unter anderem: “What I hope we achieve at this conference is that we realise that we are facing an existential threat. This is the biggest crisis humanity has ever faced. First we have to realise this and then as fast as possible do something to stop the emissions and try to save what we can save.”

(„Was ich auf dieser Konferenz zu erreichen hoffe ist die Erkenntnis, dass wir einer existenziellen Bedrohung ausgesetzt sind. Dies ist die größte Krise, in der sich die Menschheit je befunden hat. Zuerst müssen wir dies erkennen und dann so schnell wie möglich etwas tun, um die Emissionen aufzuhalten und versuchen, das zu retten, was wir noch können“).

Greta Thunberg ist unsere junge Heldin, sie macht uns und der Menschheit mit ihrer Verzweiflung Mut in der Auseinandersetzung mit dem Wandel des Klimas, der von den Menschen mit dramatischer Wirkung beschleunigt wird. Sie hat Recht und alle wissen es, doch noch immer passiert viel zu wenig. Seit nun schon viel zu vielen Jahren tut sich politisch wider des besseren Wissens nicht viel im Kampf gegen den Klimawandel. Wirtschaftswachstum und möglichst wenig verändern lauten die Prioritäten der Industrienationen. Das ist unverständlich, denn der Klimawandel und die damit verbundenen Veränderungen vertreibt Millionen Menschen aus ihrer Heimat. Bald werden es Milliarden sein. Und obwohl die Naturkatastrophen auch die Industriestaaten immer stärker betreffen, wird dem Klimawandel zu wenig entgegengesetzt.

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